Mittwoch, 4. Januar 2012

Abschied von Südamerika

Wieder geht ein besonderer Urlaub zu Ende. Wir haben Südamerika lieben gelernt und sind häufig sehr positiv überrascht worden. Vom kulturellen Peru ging es über den schönen Titicacasee in das arme Bolivien und von da aus weiter über Chile nach Argentinien und Brasilien. Jedes dieser Länder hat seinen eigenen Reiz und kulturelle Besonderheiten die erkundet werden wollen. Vielleicht ist es ja ganz gut so, dass wir einige Länder nur kurz besuchen konnten, denn da haben wir auf alle Fälle einen Grund nochmal wieder zukommen.

Unseren Blog haben wir nicht ganz uneigennützig geschrieben, um auf der einen Seite ein Reisetagebuch zu haben und natürlich mit euch in Kontakt zu bleiben. Wie schon auf unserer Australienreise haben wir täglich in unser Gästebuch geschaut und uns sehr über jeden einzelnen Eintrag gefreut. DANKE für eure Treue beim Lesen! Wir hoffen, dass wir euch mit unserer kleinen Reisegeschichte ein wenig unterhalten und vielleicht auch für neue Reiseideen gesorgt haben.

Liebe Grüße an unsere Familien, Verwandten, Freunde und Kollegen, wir freuen uns sehr auf ein baldiges Wiedersehen.

Montag, 2. Januar 2012

Rio de Janeiro

Sonnenschirm  – 2 €
Sonnenliegen – 4 €
Frische Kokosnuss – 1,20 €
Caipirinha – 2 €
Das Gefühl am Strand in Rio an der Copacabana zu liegen – unbezahlbar

Es ist vielleicht auch dem geringen Preis zu verdanken, dass wir eine kleine „Schreibblockade“ hatten. Aber abgesehen davon, schmeckt der Caipirinha wirklich überzeugend gut. Nachdem wir nun das zweite Mal in Rio sind, können wir endlich die Stadt, den Strand und das Leben in Rio genießen. Unsere Rundreise ist vorbei und wir haben Zeit zum Erholen. Von unserem Hotel, direkt am weißen Sandstrand der Copacabana, gehen wir bei schönem Wetter natürlich an den Strand, unternehmen Fahrradtouren bei bewölktem Wetter oder gehen shoppen bei Regen.
Im Rahmen unserer Rundreise haben wir uns die wesentlichsten Highlights bei einer Stadtführung zeigen lassen und damit jetzt nicht mehr den Druck noch irgendwas erkunden zu müssen.

Ok, Samba-Show, -Schule und auch das Nachtleben erkunden wir natürlich selbstverständlich.

Erst gestern wurde es wieder spät und wir sind erschöpft gegen 4 Uhr ins Bett gefallen. Die Feierlust der Einheimischen ist einfach grandios. Im Rio Scenario, einem barähnlichen Club feiert es sich besonders gut. Mit Live-Musik, einem Happen zu Essen und natürlich unserem Lieblingsgetränk haben wir uns die Füße zu den Samba-Rhythmen wund getanzt. Die „Cariocas", wie die Einheimischen in Rio de Janeiro genannt werden, können echt feiern…

Zurück zur Stadtführung und unseren Eindrücken von Rio…
Vom Hoteldach mit Pool haben wir einen schönen Blick auf die Geschehnisse auf der Copacabana.
 
Rio ist eine Stadt der Gegensätze und so sieht man direkt neben den teuersten Vierteln auch die Favelas. Immerhin 1,8 Millionen Menschen leben darin und wir haben eine der Favela-Touren gemacht.
Die von uns besuchten Favelas sind verhältnismäßig sicher. Der Großteil der normal arbeitenden Bevölkerung lebt in den Favelas.
Viele der Bewohner arbeiten in den umliegenden Vierteln der besser betuchten Bevölkerung oder als Busfahrer, Kellner und Lehrer… Aufgrund der Anwesenheit der Drogenbanden gibt es wenig Kriminalität. Denn das ist schlecht für das Geschäft. Wenn die Brasilianer ein Problem haben, dann weniger mit Drogen sondern eher mit Alkohol. Die Favelas werden eher als Lager für Drogen und Waffen genutzt. Mit den neulich in der Presse erwähnten, durchgeführten Militäraktionen, wurden die meisten der Drogen- und Waffenlager geräumt. Da diese Aktionen erst 5 Wochen her sind, ist die Militär- und Polizeipräsenz sehr groß. 
Wir fühlen uns auf unserer Tour durch die engen Gassen sicher und sind beeindruckt von der Bauweise. 
Jeder Raum wird ausgenutzt und die Straßenschilder lassen ein gewisses System erkennen.
Leider gibt es nicht überall eine Kanalisation und fließendes Wasser. Dafür aber überall Strom und Satellitenfernsehen. Die Laster der heutigen Zeit… Außerdem besuchen wir eine Einrichtung zur Betreuung der Kinder nach der Schule. Wir haben uns gezielt für diese Tour entschieden, da über die Hälfte der Toureinnahmen an diese Schule gespendet werden. Hier können die Kinder ihre Hausaufgaben machen, am Computer arbeiten oder einfach nur spielen.

Mit der Zahnradbahn geht es bei bewölktem aber zum Glück trockenem Wetter auf den Corcovado auf dem die berühmte Christusstatue steht.
Von hier hat man wirklich einen tollen Blick über die ganze Stadt und zum Glück hängen die Wolken nicht zu tief und wir können die Aussicht genießen.
Mit dem Auto geht es durch den engen morgendlichen Verkehr hinüber zum Zuckerhut. Da bringt uns dann eine Seilbahn nach oben.
Auch von hier hat man eine grandiose Aussicht über die Bucht von Rio und sieht natürlich auch die Christusstatue vom Corcovado.

Von hier oben wird uns erst bewusst, wie viele kleine und große Strände Rio eigentlich hat. Danach geht es quer durch die Stadt vorbei an tollen Häusern direkt zur Karneval-Straße. Diese Straße und die Tribünen wurden extra für den Karneval gebaut.
Wir sind überrascht, da wir immer davon ausgegangen sind, dass der Karneval auf ganz normalen Straßen stattfindet. In meiner Überraschung hat mich Claudi dann auch noch überredet eines der Kostüme anzuziehen aber vielleicht sollten wir das doch lieber den Profis überlassen ;-).
Danach geht es weiter durch die einzelnen Stadtteile. In Santa Theresa und Lappa bestaunen wir neben den schönen teilweise restaurierungsbedürftigen Kolonialhäusern die berühmte Kathedrale de São Sebastião von Oscar Niemeyer.
 
 
 
 
Er gilt als Wegbereiter der brasilianischen Architektur und seine Kathedrale von Brasilia ist weltbekannt. Die Kathedrale in Rio ist, naja sagen wir mal gewöhnungsbedürftig, aber dennoch von ihrer Größe beeindruckend. Mit einem „Fassungsvermögen“ von 40.000 Menschen zudem noch riesig. An der Copacabana zeigen die Sandkünstler ihr Können und wir freuen uns schon auf die Erholung am Strand.
 
 

Sonntag, 1. Januar 2012

Happy New Year


Wir hoffen ihr hattet alle einen guten Start ins neue Jahr!?! Neben dem bereits gewünschten, wünschen wir euch mehr Gelassenheit und Ruhe für ein stressreduziertes Jahr 2012. Wir sind zugegeben gespannt was uns dieses Jahr erwartet und freuen uns auf alles was wir gemeinsam mit euch erleben dürfen.
Bevor es zur Silvesterparty ging, haben wir in einem leckeren italienischen Restaurant eine Grundlage geschaffen.
Danach ging es dann an den Strand. Gemeinsam mit rund 2.000.000 Freunden haben wir in Rio eine unglaubliche Party gefeiert. Unsere Regenponchos haben uns sicher vor der Nässe und dem Sekt von oben geschützt.
Mit einem musikuntermalten Feuerwerk von gut 15 Minuten haben wir das neue Jahr begrüßt.

Mit unseren neu kennengelernten brasilianischen, irischen und australischen Freunden haben wir ausgiebig gefeiert.
David Guetta war einfach genial und hat in seinen Auftritt auch eine typische Sambagruppe eingebaut.
Zum Glück haben wir uns kurz vorher von den Brasilianern die Samba-Basics zeigen lassen. Direkt nach dem Feuerwerk ging es vom Strand ans Meer, das auch als größtes Freiluftbadezimmergenutzt wurde. 
Trotz der Massen überall verlief alles sehr ruhig und friedlich.
So lässt es sich wirklich feiern! Gegen 5 Uhr sind wir dann müde ins Bett gefallen und waren erstaunt, dass die Müllberge bereits um 11 Uhr wieder zum größten Teil beseitigt waren.
Die Copacabana hat mich ein bisschen an die Love Parade erinnert und wir waren gespannt wie die den Strand sauber bekommen. Unzählige Orange gekleidete (wahrscheinlich holländische Mitbürgern ;-) ) haben mit Radladern und von Hand jeden Zentimeter Sand durchkämmt und wirklich erstaunlich gute Arbeit geleistet. Trotzdem meiden wir den Strand noch eine paar Tage und weichen nach Ipanema oder Leblon aus. Da schwirrt mir noch der Spruch von den Radiomoderatoren von SWR3 (Sascha Zeus und Michael Wirbitzky) im Kopf herum: „Die Natur braucht den Regen!“…

Alles in allem ein toller Start ins neue Jahr, den wir nicht vergessen werden und sehr genossen haben.

Samstag, 31. Dezember 2011

Réveillon 2011 an der Copacabana in Rio

Wir wünschen euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr. Natürlich immer die beste Gesundheit, Glück und Erfolg sowohl im Job als auch in der Liebe. Nehmt euch nicht zu viel gute Vorsätze vor, nur soviel wie ihr auch erfüllen könnt. Feiert ausgelassen und startet gut ins neue Jahr!
Seit Tagen wird hier an der Copacabana aufgebaut und ein Countdown läuft langsam ab.
Sowohl mehrere große Bühnen als auch Kranken- und Verpflegungsstationen wurden errichtet.
Busse weise kommen Gläubige aus dem ganzen Land und weihen seit Tagen ihre Madonnen mit kleinen Zeremonien am Strand.

Traditionell trägt man am Silvesterabend weiße Kleidung für Glück im neuen Jahr. Wir sind auf alle Fälle nicht allein, es werden über 1,5 Mio Menschen erwartet, die am Strand das Feuerwerk sehen und danach feiern wollen. Ab 2 Uhr spielt dann David Guetta auf der großen Bühne und wir sind gespannt auf diese Mega Party.

Natürlich berichten wir morgen wie es war und wünschen euch ein Feliz 2012.

Freitag, 30. Dezember 2011

Perito Moreno und Gletschertour

Hallo Zusammen,

nach einer kurzen Abstinenz vom Blogschreiben, melden wir uns aus Rio zurück. Uns ist einfach kein guter Text eingefallen und auch die Bild-Text-Kompositionen ließen zu wünschen übrig. Vielleicht liegt es ja am ausgiebigen Genuss von Caipirinha in Rio… Bevor wir allerdings auf diese schöne Stadt eingehen, müssen wir erst noch unsere Erlebnisse in Patagonien schildern.

Nachdem wir ja bereits ein erstes WOW-Erlebnis beim Upsala-Gletscher hatte, ging es am folgenden Tag zum Perito Moreno Gletscher.
Dieser Gletscher ist wirklich unglaublich. Wir hatten ja schon vor unserer Reise Bilder im Internet gesehen aber Live ist er noch beeindruckender.
Ganz nah durften wir sein, indem wir mit einem Boot an die Westseite vom Perito Mereno ranschipperten. 
Nach unglaublichen staunen und fotografieren, ging es dann auf die Ostseite um fast den gesamten Überblick auf den Gletscher von der Plattform aus zu bekommen.
Dort hatten wir dann genug Zeit um die Natur mit dem riesigen Gletscher zu genießen. Beim Beobachten und Horchen konnte man doch relativ häufig das Knacken, Knarzen und Krachen von kleinen und größeren Eisschollen verfolgen, die dann in den Seen krachen. Da sich der Gletscher zwischen 30 und 200 cm am Tag bewegt, brechen permanent kleinere und größere Stücke ab. Die 60-70 Meter hohe Eiswand, die direkt aus dem blauen Wasser des Sees ragt, ist absolut faszinierend.
Unter der Wasseroberfläche ist der Gletscher 100-170 Meter stark. Die Gletscher sind ein weiteres Highlight auf unserer Tour. Wir genießen das schöne Wetter und den Anblick des Gletschers bei dem man immer wieder etwas Neues entdeckt und nicht aufhören kann Fotos zu machen.

Am nächsten Tag geht es dann zum Viedma-Gletscher, denn wir wollen den Giganten haut nah erleben. Mit dem Bus geht es nach El Chalten und dann mit dem Boot zum Gletscher.
 
Mit Steigeisen bewaffnet erklimmen wir den Viedma-Gletscher. Es erwartet uns starker Wind und hartes Eis.
Das Eis ist geformt durch abfließendes Wasser und die starken Winde.
 
 
Die Felsen direkt vor dem Gletscher sind ganz glatt geschliffen und Steine haben unter den zurückweichenden Eismassen tiefe Narben im Fels hinterlassen.
Das Farbenspiel ist beeindruckend und wir genießen unsere Trekkingtour.
Im Hintergrund des Gletschers zeigen sich dann noch der sonst durch Wolken verhangene Gebirgszug der Torres del Paine und der Fitzroy.
Insgesamt ein toller 24.12., auch wenn wir ihn nicht mit unserer Familie verbringen konnten.